23.02.2021
Der digitale Zwilling: Schlüsseltechnologie der Zukunft auch für den Mittelstand?
Andreas Reuter, CEO der SSI Schäfer Shop GmbH, über die Bedeutung des digitalen Zwillings für den Mittelstand.
Der digitale Zwilling, auch Digital Twin genannt, war lange Zeit nur unter Vorreitern der
Digitalisierung bekannt. Mittlerweile kommt er in verschiedenen Branchen zum Einsatz. Das
Prinzip: Mithilfe von Algorithmen und Sensoren, die Echtzeitdaten sammeln, bildet der digitale
Zwilling reale Objekte virtuell ab. Die Anwendungsfelder sind vielfältig und reichen von der
Produktentwicklung über die Produktionsplanung, Fertigungs- und Logistikprozesse bis hin zur
Produktnutzung.
Die Vorteile dieser Technologie liegen auf der Hand: Durch die Modellierung von Objekten
lassen sich Prozesse und Arbeitsschritte effizienter gestalten und das bei einer gleichzeitigen
Schonung von Ressourcen. Zudem können Fehlerquellen frühzeitig ausfindig gemacht und
behoben werden, noch bevor die Change-Prozesse im Büro oder der Lagerhalle beginnen.
Die Ergebnisse der Simulation unterstützen die Führungsebene also in ihren taktischen,
operativen und strategischen Entscheidungen und bieten in einer von Umwälzungen und
Krisen geprägten Zeit Planungssicherheit. Doch mit diesen Vorzügen erhöht sich auch der
Wettbewerbsdruck, denn Unternehmen müssen im Wettrennen um die digitale Aufrüstung
mithalten können. Für Tech-Riesen stellt der schnelle Aufbau der notwendigen Infrastruktur
für digitale Zwillinge kein Hindernis dar. Aber wie steht es um den Mittelstand?
Die Erschaffung und Pflege digitaler Zwillinge ist ein kostspieliges Unterfangen, das benötigte
Budget für Sensoren und Systeme, die zur Datenauswertung notwendig sind, schreckt
mittelständische Unternehmen häufig ab. Gleichzeitig mangelt es nicht selten an internem
Know-How, wie sich geeignete Datensätze in ausreichender Menge gewinnen, sicher
speichern und für den digitalen Zwilling aufbereiten lassen. Externe Experten in diesen
Transformationsprozess einzubeziehen ist zwar möglich, stellt aber eine zusätzliche
(finanzielle) Hürde dar.
Um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben und den (Technologie-)Anschluss nicht zu
verpassen, muss sich der Mittelstand meiner Meinung nach diesen Herausforderungen
stellen. Damit eine zukunftsorientierte Ausrichtung zum digitalen Zwilling erfolgen kann, ist es
für mich unerlässlich, dass mittelständische Unternehmen folglich ihre Digitalexpertise
erweitern und ein allgemeines Verständnis für den digitalen Zwilling sowie die damit
verbundene Datenaufbereitung entwickeln. Um als Unternehmen das komplette Potential, das
sich durch die Anwendung ergibt, auszuschöpfen, müssen bestehende Geschäftsmodelle
überdacht werden. Erst dann kann man eine gesteigerte Effizienz und mehr
Planungssicherheit erwarten.
Bei allen Möglichkeiten, die der digitale Zwilling bietet, sollten Entscheider auch nie die Realität
außer Acht lassen: Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit sollten beim Aufbau eines digitalen
Zwillings die oberste Prämisse sein. Gerade für mittelständische Unternehmen kann es sich
daher lohnen, zunächst ein Pilotprojekt in einem kleineren Bereich zu starten, bei dem man
die Handhabung der neuen Technologie kennenlernt und die Struktur für eine mögliche
Erweiterung schafft.
Fakt ist: Der Mittelstand steht vor großen Herausforderungen, denen man mit Technologien
wie dem digitalen Zwilling begegnen kann. Unternehmen sollten sich also nicht von möglichen
Risiken und hohen Kosten abschrecken lassen, sondern den Mut haben, die Digitalisierung
weiter voranzutreiben und diese Schlüsseltechnologien mit Bedacht zu ihren Gunsten
einzusetzen, um langfristig am Markt bestehen zu können.
Über Schäfer Shop
Seit über 45 Jahren ist Schäfer Shop einer der führenden Komplettausstatter für Gewerbe- und Privatkunden im Bereich Büro-, Lager- und Betriebseinrichtungen. Nachhaltiges Wachstum, wertebasierte Zusammenarbeit und starke Kundenbindung machen das mittelständische Familienunternehmen so beständig und erfolgreich. Trotz Heimatverbundenheit ist Schäfer Shop mit Sitz in Betzdorf einer der angesehensten Ausstatter in Europa. Andreas Reuter ist seit 2012 CEO der SSI Schäfer Shop GmbH. Zuvor war er über 10 Jahre in verschiedenen Positionen bei der Staples Deutschland GmbH tätig. Zuletzt als Geschäftsführer für das Multichannel Unternehmen.
Pressekontakte
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