Ein Mann sitzt in einer Werkstatt und hält Werkzeug in den Händen.
Geändert am : 23.04.2025 09:57
Lesezeit :

Werkzeug richtig reinigen, pflegen und instand halten

Handwerken ohne passendes, funktionales Werkzeug ist unmöglich. Unabhängig davon wie häufig man zu Schraubenzieher, Zange und Co. greift, muss jedes Werkzeug regelmäßig richtig gereinigt werden. Denn nur so ist die sichere Nutzung gewährleistet, die langfristige Funktionstüchtigkeit garantiert und man ist vor ständigen Neuanschaffungen geschützt.

Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihr Werkzeug mit wenigen Handgriffen immer sauber und einsatzbereit halten.

Warum sollte man Werkzeug überhaupt reinigen?


Die Reinigung von Werkzeug mag für so manchen paradox klingen. Schließlich ist die Werkstatt nicht unbedingt ein Bereich, in dem pausenlos gewischt, gesaugt und poliert wird. Dabei ist es sehr wichtig, Werkzeug regelmäßig zu reinigen. Denn nur so ist es vor übermäßiger Schmutzablagerung und Rostbildung geschützt. Besonders Werkzeuge mit mehreren Elementen und Gelenken sowie Elektrowerkzeug sollten unbedingt nach jeder Nutzung gereinigt und sicher und trocken gelagert werden.

Die regelmäßige Reinigung, Pflege und Instandhaltung von Werkzeug haben drei große Vorteile:

  • Die Funktionstüchtigkeit wird nicht von Schmutz, Rost und Staub beeinträchtigt.
  • Sicheres Arbeiten ist nur dann möglich, wenn das Werkzeug nicht aufgrund öliger Stellen aus der Hand oder vom Werkstück rutschen kann.
  • Je schmutziger das Werkzeug, desto schmutziger sind sowohl die Hände der Handwerkerin oder des Handwerkers als auch das Werkstück, an dem gearbeitet wird.

Regelmäßige Reinigung mit wenigen Handgriffen


Grundsätzlich lassen sich die meisten Verschmutzungen mittels weniger Handgriffe entfernen. Die Reinigung des Werkzeugs sollte Teil der Benutzung werden, so kann man sicher sein, dass man stets funktionstüchtiges Werkzeug vorfindet, wenn es gebraucht wird.

Je nach Verschmutzung kommen unterschiedliche Reinigungsmittel und -methoden zum Einsatz, an die bereits beim Einrichten der Werkstatt gedacht werden sollte:

  • Spezielle Reinigungsmittel:

    Ob Rost, Öl oder Klebstoff, das passende Reinigungsmittel säubert rasch und problemlos.

  • Reinigungstücher:

    Wischtücher, Schwämme, Feuchttücher – sie alle eigenen sich zur Reinigung von Werkzeug.

  • Drahtbürsten:

    Vor allem bei Rostbefall sind Bürsten das passende Produkt.

  • Stahlwolle:

    Eignet sich hervorragend zur Bearbeitung und Reinigung unterschiedlicher Oberflächen.

  • Kompressor:

    Handelt es sich hauptsächlich um Staub, kann ein Kompressor den Schmutz auch aus schwer erreichbaren Stellen entfernen.

  • Arbeitsschutz:

    Bei der Handhabung von Reinigungsmitteln und drahtigen Utensilien sollte man die entsprechenden Schutzvorrichtungen wie Handschuhe nicht vergessen.

Außerdem sollte man bei der Wahl der Reinigungsutensilien unbedingt auf die verschiedenen Materialien des Werkzeugs achten. Je nachdem, ob es sich um Kunststoff, Metall oder verschiedene Beschichtungen handelt, ist nicht jedes Reinigungsmittel für jedes Material geeignet.

Fette und Öle von Werkzeug entfernen


Fett- und Ölrückstände sind neben Rost die häufigsten Ursachen, warum verschmutztes Werkzeug nicht mehr einwandfrei funktioniert. Wenn Sie Ihr Werkzeug stets nach getaner Arbeit von Fett und Öl säubern, kann es bei der nächsten Nutzung nicht zu verminderter Funktionstüchtigkeit oder Verschmutzung der Werkstücke, Arbeitskleidung und Hände kommen.

Um Öle und Fette effizient zu entfernen, nutzt man am besten einen Lappen oder Schwamm in Verbindung mit fettlösender Seifenlauge. Mit welcher Art Reinigungstücher man am liebsten arbeitet, ist jedem selbst überlassen. Kommt das Werkzeug besonders oft mit Öl und Fett in Berührung und muss deshalb häufig gereinigt werden, lohnt es sich, einen passenden Industriereiniger anzuschaffen.

Wichtig: Nach der Reinigung das Werkzeug unbedingt gründlich trocken wischen, um Rost vorzubeugen!

Verrostetes Werkzeug reinigen


Vor allem bei Gartengeräten sowie anderen Werkzeugen, die in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Schuppen und Garagen gelagert werden, kommt es oft zu vermehrter Rostbildung. Die gute Nachricht ist, dass auch stärker verrostete Werkzeuge nicht entsorgt werden müssen. Mithilfe unterschiedlicher Methoden können sie, je nach Verschmutzungsgrad, gereinigt werden:

  • Einweichen mit Öl:

    Die betroffene Stelle mit Öl einreiben und abwischen. Vor allem Flugrost lässt sich mit dieser Methode oft einfach beseitigen.

  • Spezielle Rostentferner:

    Funktioniert die Reinigung mittels Öl nicht, kann zu speziellen Reinigungsmitteln gegriffen werden.

  • Drahtbürsten oder Schleifpapier:

    Je nachdem an welcher Stelle des Werkzeuges der Rost auftritt, kann dieser sanft abgebürstet oder abgeschliffen werden.

  • Schleifmaschine:

    Besonders hartnäckigem Rostbefall muss man mit der Schleifmaschine zu Leibe rücken.

Rost an Werkzeug vorbeugen


Durch regelmäßige Kontrolle, Reinigung und Pflege sowie der adäquaten Lagerung von Werkzeug kann Rostbildung vorgebeugt werden. Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass Rost ausschließlich an Werkzeugen aus Stahl oder Eisen in Verbindung mit erhöhter Feuchtigkeit entsteht. Somit sollten diese Werkzeuge unbedingt an einem trockenen Ort gelagert werden.

So kann man etwa bereits beim Einrichten einer Werkbank durch passende Lagerung darauf achten, dass das Werkzeug für möglichst lange Zeit benutzt werden kann. Außerdem eignet sich ein leichter Ölfilm hervorragend zum Schutz vor Rost. Ein paar Tropfen Maschinenöl oder Rostschutz-Konzentrat reichen, um das Werkzeug sauber zu halten. Werkzeuge wie Sägen oder Scheren können auch einfach in geöltes Papier eingewickelt werden.

Verschmutzung an Werkzeugen vorbeugen


Befolgt man einige Tipps, kann man Verschmutzung problemlos vorbeugen und erspart sich zeitaufwändige Reinigungsaktionen bzw. kostenintensive Neuanschaffungen:

  • Werkzeug nach jeder Benutzung reinigen:

    Wird die Reinigung Teil der Arbeitsroutine, ist der Aufwand meist gering und rasch erledigt.

  • Trocken lagern:

    Egal, ob im Werkzeugkoffer, in der Werkbank oder offen in der Werkstatt, sorgen Sie dafür, dass das Werkzeug an einem möglichst gut vor den Witterungsbedingungen geschützten, trockenen und im besten Fall auch warmen Ort gelagert wird.

  • Ordnungsgemäß aufbewahren:

    Fachbodenregal und Palettenregale sorgen für eine ordentliche Aufbewahrung und Überblick. So kann eine etwaige Verschmutzung sofort entdeckt und entfernt werden.

Fazit: Reinigung, Pflege und Instandhaltung von Werkzeug lohnt sich


Reinigt und pflegt man sein Werkzeug regelmäßig und gründlich, hat man sehr lange viel Freude daran. Wichtig ist, die Reinigung nicht zu vernachlässigen, denn das resultiert in der Regel in großem Säuberungsaufwand. Meist können Gebrauchsspuren und bei der Arbeit entstandene Verschmutzungen mit wenigen Handgriffen beseitigt werden. Deshalb sollte die Reinigung des Werkzeugs nach jeder Benutzung erfolgen. Besonders wichtig sind außerdem der passende Aufbewahrungsort und die richtige Lagerung des Werkzeugs. So kann man sicher gehen, dass vor dem nächsten Gebrauch keine unangenehmen Überraschungen auf einen warten. Schließlich soll Handwerken Spaß machen.