Ein bunt eingerichtetes Büro, im Vordergrund stehen Stühle, Sessel und Sitzsäcke. Im Hintergrund sieht man ein verglastes Büro und einen Kaffeeautomaten, an dem sich zwei Frauen begegnen. Im Büro arbeitet ein Mann.
Geändert am : 19.05.2025 06:34

Work Life Balance Maßnahmen: Unsere Tipps und Tricks

Auch wenn man es mittlerweile überall hört: Work-Life-Balance ist absolut kein Modebegriff. Denn die dahinterliegende Bedeutung und Relevanz für Mitarbeiter nimmt stetig zu, worauf auch die Unternehmen reagieren müssen. Damit ist das Thema ein wichtiger Wegweiser für die moderne Arbeitswelt und Lebensgestaltung der Zukunft. Wir haben uns genau angeschaut, was es mit Work-Life-Balance auf sich hat, warum das besonders in der heutigen Arbeitswelt so wichtig ist und fassen im Detail zusammen, was Unternehmen und Mitarbeiter tun können.

Definition von Work-Life-Balance: was ist das eigentlich?

Übersetzt sprechen wir bei der Work-Life-Balance von einem angestrebten Gleichgewicht (balance) zwischen Arbeit (work) und Leben (life), womit alle privaten Lebensbereiche außerhalb der Berufswelt gemeint sind. Die Vereinbarkeit des Privatlebens, welches nicht nur aus Hobbys, sondern auch aus familiären und sozialen Aktivitäten besteht und den Arbeitsbedingungen der modernen Berufswelt, ist für viele Menschen ein großes Thema. Und ja, bringen wir es ganz direkt auf den Punkt – es kann eine große Herausforderung sein, mit all den Anforderungen umzugehen.

Das hinter der Work-Life-Balance liegende Konzept geht davon aus, dass die Arbeitszeit von der Privatzeit getrennt werden sollte. Dabei geht es gar nicht so sehr um die gleichwertige Aufteilung der zur Verfügung stehenden 24 Stunden eines Tages. Viel wichtiger sind die Qualität und Intensität der Zeit, die sich auf beide Bereiche aufteilt. Denn 8 Stunden pausenlos unter großem Zeitdruck zu schuften hat eine andere Bedeutung als 10 Stunden entspannt vor sich in hin zu arbeiten und regelmäßig Pausen einlegen zu können. Die Maßnahmen für eine ausgewogene Work-Life-Balance verfolgen daher das Ziel, dass Menschen sowohl körperlich als auch psychisch gesund bleiben und ein zufriedenes Leben führen können.

Work-Life-Balance – nur der übertriebene Anspruch einer Luxusgesellschaft?

Spricht man über Work-Life-Balance wird häufig als Gegenargument angebracht, dass wir im Vergleich zu früheren Generationen unter traumhaften Bedingungen arbeiten. Und das stimmt auch. Das Thema Arbeit steht seit eh und je unter dem Deckmantel der Veränderung. Was genau wir tun, damit wir unseren Lebensunterhalt bestreiten können und welche Rahmenbedingungen uns dafür zur Verfügung gestellt werden, hat sich im geschichtlichen Verlauf erheblich gewandelt. Blicken wir etwa ins 19. Jahrhundert zurück, sehen wir ein mitunter erschreckendes Bild, das für uns kaum vorstellbar ist. Denn zu dieser Zeit haben unzählige Männer, Frauen und auch Kinder in Fabriken unter gefährlichen und unmenschlichen Bedingungen für einen Hungerlohn gearbeitet – zumindest nach unserem heutigen Verständnis. Work-Life-Balance? Absolute Fehlanzeige!

30 Tage Urlaub pro Jahr, eine 38 Stunden Woche und diverse Social Benefits stehen vielen Mitarbeitern vertraglich zu. Dass das Thema Work-Life-Balance so pulsiert, kann also nicht automatisch mit der vertraglichen Arbeitszeit in Verbindung stehen. Vielleicht kommt bei Ihnen gerade in diesem Moment der Gedanke auf, dass es uns eigentlich sehr gut geht. Im Vergleich zu den damaligen Verhältnissen wird das auch stimmen. Doch wir Menschen orientieren uns in der Regel daran, was wir selbst erfahren haben und anhand unserer Erfahrungen bewerten wir. Und ja, wir sind einen gewissen Wohlstand, Lebensstandard und andere Arbeitsbedingungen gewohnt als die Menschen im 19. Jahrhundert und anhand dieser schätzen wir auch unsere Arbeitssituation ein. Die deutlich niedrigere Lebenserwartung zeigt auch, dass das Leben und die Arbeit damals absolut kein Zuckerschlecken waren. 200 Jahre später hat die Gesellschaft aber ihre ganz eigenen Herausforderungen zu bewältigen, wenn es um das Thema Arbeit und Gesundheit geht. Hier kommt das Thema Work-Life-Balance ins Spiel.

Was passieren kann, wenn die Work-Life-Balance nicht passt


Der Mensch kann mit kurzzeitigem Stress gut umgehen, wenn darauf eine Erholungsphase folgt. Das hat mit der Arbeit unseres vegetativen Nervensystems zu tun, welches viele wichtige Funktionen unseres Körpers steuert. Der Sympathikus und Parasympathikus bilden ein Teil davon und sind grundsätzlich als Gegenspieler für Aktivierung und Regeneration zuständig.

Der Sympathikus startet bestimmte Abläufe in unserem Organismus, wenn Gefahr droht und es schnell zu handeln gilt. So werden zum Beispiel der Atemrhythmus, die Herzfrequenz und der Blutdruck erhöht und die Verdauung träge. Heutzutage sind unsere Gefahren nur noch höchst selten lebensbedrohlich und weitaus überschaubarer als der sich nähernde Säbelzahntiger in der Steinzeit. Stattdessen stehen aber viele Menschen unter Dauerstress. Eine hohe Termindichte, ständige Erreichbarkeit, auch im Feierabend, Wochenende und im Urlaub, lange Arbeitstage und Leistungsdruck prägen die Arbeitswelt. Nicht nur wir schieben ständig Überstunden, sondern auch der Sympathikus. Die Folge: Der Parasympathikus, der für Ruhe, Regeneration und Aufbau von Reserven zuständig ist, kommt nicht mehr zum Zuge. Er bewirkt zum Beispiel, dass Atmung, Herzfrequenz und Blutdruck wieder gesenkt werden und die Verdauung wiederum angeregt wird. Ist also der Sympathikus ständig aktiv, steht unser Körper ununterbrochen in Alarmbereitschaft und das hat auf Dauer gesundheitliche Folgen.

Ständige Müdigkeit, Probleme beim Schlafen und Verspannungen sowie Kopfschmerzen: sehr viele Berufstätige leiden unter diesen körperlichen Beschwerden, die oft durch Stress im Job ausgelöst werden. Außerdem bekommen wir schwache Nerven und sind nicht mehr so belastbar. Dann können auch erhöhte Emotionalität, Wut und Aggression auf eine Überlastung hindeuten. Ein weiterer Hinweis kann ein schwaches Immunsystem sein. Denn das Stresshormon Cortisol, was bei länger andauernden Phasen von Überlastung ausgeschüttet wird, beeinflusst nicht nur unsere Schlafqualität, sondern auch das menschliche Abwehrsystem. Ein weitverbreitetes Phänomen ist Unwohlsein und Krankheit am Wochenende und im Urlaub. Kaum entspannen Sie sich und Sie fühlen sich krank? Dies schlägt besonders gerne bei Menschen zu, die mit einer hohen Arbeitsbelastung umgehen müssen, dabei sehr zielorientiert sind und eine hohe Verantwortungsbereitschaft im Job zeigen. Leidet man länger unter diesen Beschwerden, können sie auch der Vorbote eines drohenden Burnouts, beziehungsweise einer Erschöpfungsdepression sein.

Neben den körperlichen Effekten spielen Schwierigkeiten im sozialen Umfeld eine große Rolle. Denn widmet man Angehörigen und den Freunden nicht ausreichend Zeit, kann auch die Isolation auf Dauer zunehmen. Vielleicht erinnern Sie sich, wie gut es Ihnen tut, wenn Sie mit Ihren Freunden herzhaft lachen und eine schöne Zeit verbringen. Wenig soziale Interaktionen abseits des Büros können gravierende Folgen auf mentaler und psychischer Ebene haben.

Individuelle Umstände, welche die persönliche Work-Life-Balance beeinflussen können

Was für eine die Work-Life-Balance wichtig ist, muss höchst individuell betrachtet werden. Folgende persönliche Umstände werden als relevante Faktoren genannt, die Einfluss auf die Work-Life-Balance haben und unterschiedliche Maßnahmen voraussetzen:

  • Persönliche Lebensumstände: Familien sind gerade in den ersten drei Lebensjahren des Nachwuchses einer Phase der Mehrbelastung ausgesetzt, was sich auf das Wohlbefinden auswirkt. Die Folgen betreffen Väter und Mütter, wobei die Männer etwas besser wegkommen. Auch die Pflege oder der Tod eines geliebten Angehörigen hat einen Einfluss auf die Work-Life-Balance.
  • Unterschiede bei Geschlechtern: Wir haben es gerade gehört: Frauen, gerade mit einer Familie, sind meist einer Doppelbelastung ausgesetzt. Denn nicht nur Alleinerziehende tragen die Hauptverantwortung für den Nachwuchs und gehen gleichzeitig arbeiten. Es ist das verbreitetste Modell, um Familie und Arbeit zu vereinbaren, was aber eine Extraportion an Stress für die Mütter bedeutet.
  • Die eigene Tätigkeit: Gerade Selbstständige müssen sich besonders gut strukturieren. Das liegt in der Natur der Sache, wenn man für die eigene Tasche arbeitet. Überraschend ist jedoch, dass Führungskräfte laut einer Studie oftmals weniger Stress aufweisen als ihre Angestellten.
  • Branchen: Störungen während der Arbeit sind wesentliche Stressfaktoren. Davon sind besonders die IT-Branche, die Telekommunikation und Finanzdienstleister betroffen.

Faktoren, die eine Work-Life-Balance erschweren

Ein gutes, ausgewogenes Maß zwischen Arbeit und Privatzeit, Höchstleistung und Regeneration zu finden ist das A und O. Das trifft auf jeden Angestellten, auf Führungskräfte und Selbstständige zu. Das steht einerseits im engen Zusammenhang mit den Rahmenbedingungen, die für die Ausübung einer Tätigkeit zur Verfügung stehen. Andererseits ist der Faktor nicht zu unterschätzen, in welchem Maße man die vom Arbeitgeber angebotenen Möglichkeiten nutzt und anderweitigen Handlungsbedarf frühzeitig bei sich erkennt. Denn man hat auch vieles selbst in der Hand, aber dazu später mehr. Hier kommen die Faktoren, warum eine Work-Life-Balance gar nicht so einfach zu erreichen ist.

Die Digitalisierung, der technische Fortschritt, aber auch die Globalisierung fordern den Menschen auf, sich in einem rasanten Tempo an neue Bedingungen anzupassen und laufend weiterzuentwickeln. Dies gilt auch für die Arbeitswelt. So wird in den Trendthemen unserer Zeit auch die Treibkraft gesehen, welche dem Thema Work-Life-Balance eine höhere Relevanz gibt. Außerdem verschmelzen in unserer Zeit die Themen Arbeit und Privatleben immer mehr, weshalb die Trennlinie deutlich schwerer zu ziehen ist. Betrachten wir ein paar Beispiele, wird es wahrscheinlich klarer, warum für viele Arbeitnehmer eine bewusste Trennung und Ausgleich von Arbeit und Privatleben wichtig erscheint.

  • Räumliche und zeitliche Trennung von Arbeitszeit und Privatleben schwindet Neben einem Laptop gehören auch ein Smartphone und Tablet zur Grundausstattung vieler Arbeitnehmer. Mit diesen Arbeitsmitteln können Mitarbeiter quasi von jedem internetfähigen Ort aus ihre Aufgaben verrichten. Die einen erfreuen sich an der hohen räumlichen und zeitlichen Flexibilität. So ist Telearbeit der Traum vieler Arbeitnehmer, wodurch sich Beruf und Familie oft besser vereinbaren lassen. Für die anderen ist es ein Stressfaktor, weil die Arbeit nicht mehr zwangsläufig mit einem Ort, nämlich dem Büro, verbunden ist. Die Technologie lässt also für viele Menschen die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben schwinden. Die Arbeit begleitet uns nach Hause, bei Ausflügen und im Urlaub. Das birgt die Gefahr, dass sie allgegenwärtig ist. Abends ruft der Chef an, der länger arbeitet, aber man ist eigentlich schon im Feierabend? In den seltensten Fällen wird man das Klingeln ignorieren. Der Abstand zum Job, der für eine gelungene Work-Life-Balance per Definition Grundvoraussetzung ist, kann dadurch nicht mehr so einfach eingehalten werden. Ständige Erreichbarkeit und Rufbereitschaft stellen sogar für jeden dritten Arbeitnehmer eine Belastung dar. Führungskräfte sind davon übrigens nicht ausgenommen.
  • Multitasking gibt es nicht Wir sind durch die neuen Technologien nicht nur ständig erreichbar, sondern erhalten auch eine Fülle an Informationen in Echtzeit und dann noch über verschiedene Kanäle: Per SMS, E-Mail, Anruf oder Messenger-Dienste. Teilweise setzen die Informationen auch eine umgehende Reaktion voraus. Die Folge: Wir unterbrechen die aktuelle Tätigkeit und sind dazu verleitet, ständig zwischen unterschiedlichen Themen hin und her zu wechseln. Eins nach dem anderen ist nicht mehr zeitgemäß. Dabei wurde mehrfach wissenschaftlich bewiesen, dass das menschliche Gehirn eigentlich nicht Multitasking-fähig ist. Es kann nur lernen, schneller zwischen den unterschiedlichen Aufgaben hin und her zu wechseln. Doch das hat Auswirkungen auf unsere Konzentration und damit wiederum auf unsere Effizienz. Ein weiterer Nachteil: Die allermeisten Menschen sind durch parallel anfallende Aufgaben gestresst. Nur in seltenen Ausnahmefällen finden Menschen großen Gefallen daran, ständig mit neuen, schnell wechselnden Reizen umzugehen, haben dafür aber auch eine geringere Aufmerksamkeitsspanne und sind durch langfristige Projekte eher gelangweilt. Insgeheim sind parallel anfallende Aufgaben für einen Großteil der Menschen ein enormer Stressfaktor. Wenn Sie damit auch außerhalb der Bürozeiten konfrontiert werden, ist es kaum verwunderlich, dass sich viele nach einer bewussten Trennung von beruflichem und privatem Leben sehnen.
  • Gesetze schützen nicht vor allen Belastungen Es gibt eine Vielzahl von Gesetzen, die den rechtlichen Rahmen für Anstellungen und Arbeitsweisen vorgeben, wie das Arbeitsschutzgesetz oder das Arbeitszeitgesetz. Generell genießen wir einen hohen Sicherheitsstandard im Berufsalltag. Doch uns machen andere Dinge zu schaffen, zum Beispiel ein ständiger Meeting-Marathon. So gaben 40% der Befragten einer Untersuchung an, dass ihnen der allgegenwärtige Termindruck zu schaffen macht. Auf Platz zwei und drei der stärksten Belastungen am Arbeitsplatz wurden ein schlechtes Arbeitsklima und emotionaler Stress angegeben. Auch wenn sie gesetzlich geregelt sind, stellen Überstunden für viele eine Belastung dar, jedenfalls für jeden dritten der 1.660 befragten Arbeitnehmer. Im Durchschnitt arbeitet man in Deutschland 5 Stunden mehr pro Woche als im Schnitt vereinbart. Aber schon zwei Stunden pro Woche können sich auf das Wohlbefinden auswirken. Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und Rückenschmerzen werden in diesem Zusammenhang als Beschwerden angeführt.
  • Stetige Veränderungen – Stress für uns Menschen

    Für viele Arbeitnehmer gilt: Die Arbeitsmittel, die unseren beruflichen Alltag bestimmen, sind ständigen Veränderungen unterworfen und damit auch die Arbeitsabläufe, nach denen wir unsere Tätigkeiten verrichten. Erlernte Gerätschaften werden durch neue Technologien ersetzt und auch Programme und ihre Anwendung werden stetig weiterentwickelt. Daher muss man sich laufend informieren, anpassen und mit der neuen Technik anfreunden. Ansonsten verliert man schnell den Anschluss. Manche mögen in diesem Moment kontern, dass die moderne Technik ein Segen ist. Denn sie nimmt uns viel Arbeit ab, beschleunigt Abläufe und schafft gänzlich neue Möglichkeiten. Ja, wir haben dem Fortschritt viel zu verdanken und das zeigt sich schon anhand der vielen praktischen Apps für das eigene Smartphone, womit man gefühlt das ganze Leben organisieren kann.

    Das Argument der Entlastung durch den Fortschritt stimmt aber auch nur zum Teil. Denn mit einer Veränderung, auch wenn sie uns im zweiten Schritt noch so sehr unterstützen mag, steigt zunächst einmal die Komplexität für den Anwender. Dies bedeutet für uns Menschen wiederum, dass jede Neuerung einen Teil unserer Kapazitäten beansprucht.

    Heutzutage ist man ständig und in fast jedem Bereich des Lebens mit Veränderungen konfrontiert, von simplen App-Updates bis hin zu ganz neuartigen Arbeitsmethoden, wodurch auch bestimmte Berufe gänzlich verschwinden. Besonders in der Arbeitswelt können wir es uns nicht aussuchen und müssen zwangsläufig mit der Zeit gehen. Denn hat man den Anschluss an den Fortschritt verloren, hat man auch einen Nachteil am Arbeitsmarkt. In manchen Bereichen, wie der IT-Branche und im Handwerk herrscht zwar ein akuter Fachkräftemangel. Doch in anderen Branchen und Berufsbildern gibt der Arbeitnehmerüberschuss den Unternehmen genügend Auswahl, weshalb der Druck steigt, am Ball zu bleiben. Man muss für den eigenen und potenziellen neue Arbeitgeber attraktiv bleiben.

  • Arbeitgeber wechseln häufig – nicht immer auf Wunsch des Arbeitnehmers

    Doch nicht nur die Arbeitsmittel und Arbeitsabläufe verändern sich. Arbeitnehmer wechseln heutzutage viel häufiger den Arbeitgeber als es früher der Fall war. War es in der vorherigen Generation absolut nicht ungewöhnlich, in einem Betrieb seine gesamte Karriere – von der Ausbildung bis zur Rente – zu verbringen, ist es mittlerweile normal, sich alle paar Jahre einer neuen Herausforderung zu stellen. Untersuchungen fanden heraus, dass gerade junge Menschen von 24 bis 35 Jahren von Fluktuation betroffen sind, darunter viele Berufseinsteiger. Die häufigsten Gründe: Unzufriedenheit mit der Führung, Gehalt und zu geringe Aufstiegschancen.

    Aber nicht immer ist die Suche nach einer neuen Stelle dem Ehrgeiz oder dem Veränderungswillen des Menschen geschuldet. Auch die wirtschaftlichen Strukturen haben sich durch Globalisierung und Co. verändert. Durch die Sättigung vieler Märkte herrscht ein starker Konkurrenzdruck zwischen den einzelnen Unternehmen. Wenn ein Markt nicht mehr wächst und weitere Marktanteile nur schwer zu ergattern sind, gilt es auf der Kostenseite zu sparen. Ein wesentlicher Hebel liegt in Mitteleuropa bei den Gehältern und Lohnnebenkosten der Mitarbeiter. Dass man also aufgrund von wirtschaftlichen Folgen den eigenen Arbeitsplatz verliert, der Job zu einem anderen Standort oder gar in ein anderes Land mit geringeren Lohnkosten verlagert wird, ist ein häufiges Phänomen unserer Zeit.

    Egal, aus welchem Grund man sich verändert: Mit jedem Wechsel gehen Chancen für den Einzelnen einher, aber zunächst steigt einmal die Komplexität und Intensität. Viele Arbeitnehmer beschreiben, dass die ersten Monate bei einem neuen Arbeitgeber sehr anstrengend sind. Viele Firmen sprechen von den ersten 100 Tagen, in denen sich ein Mitarbeiter beweisen muss. Probezeit und befristete Anstellungen bieten den strukturellen Rahmen dafür, sich ohne weitere Begründung von einem Arbeitnehmer trennen zu können. Die Konsequenz für den Arbeitnehmer? Man sieht sich ständig unter Erfolgs- und Leistungsdruck und viele begegnen diesem Thema mit einer höheren Leistungsbereitschaft. All-in-Verträge, aber auch Gleitzeit laden dazu ein, über die eigentliche Arbeitszeit hinaus zu arbeiten.

10 Maßnahmen, wie Unternehmen die Work-Life-Balance von Mitarbeitern fördern können

Die Ergebnisse einer Umfrage aus dem Jahr 2019 des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit und der bekannten Business-Networking-Plattform Xing zeigen es eindeutig. Jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland würde gehaltliche Abschläge in Kauf nehmen und dafür weniger arbeiten wollen. Der Wert von Freizeit, aber auch der Wunsch flexibler den eigenen Bedürfnissen nachzugehen und die Arbeit auf die persönlichen Lebensumstände abzustimmen, scheint also zu steigen. Unternehmen können mit den entsprechenden Maßnahmen auf diese Wünsche reagieren und damit nicht nur zur Gesundheit und Effizienz ihrer Mitarbeiter beitragen, sondern diese auch mitunter länger an das Unternehmen binden. Dabei können den Mitarbeitern nicht nur die Reduktion der Arbeitszeit oder längere Auszeiten in Aussicht gestellt werden. Die Maßnahmen können auch zu einem stressfreien Arbeiten beitragen.

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Mitarbeiter als Teil der Unternehmenswerte

Die Wertschätzung der Mitarbeiter kann bereits in den Werten verankert werden, nach denen sich ein Unternehmen im täglichen Handeln und langfristig ausrichtet. Das ist nicht nur ein personalpolitischer Imagegewinn, sondern schafft auch die Basis, um Maßnahmen zu setzen, die den Mitarbeitern zugutekommen. Davon können im weiteren Schritt gesundheitsförderliche Maßnahmen, die Arbeitsplatzgestaltung und auch Varianten zur flexiblen Arbeitszeit abgeleitet werden.

Doch Achtung: Nicht selten wird die Wertelandschaft eines Unternehmens von Mitarbeitern müde belächelt. Das liegt häufig daran, dass Werte zwar definiert, aber im beruflichen Alltag und strategisch gesehen nicht aktiv gelebt werden. Daher schwindet die Glaubwürdigkeit der Unternehmenswerte und verliert an Kraft. Doch wenn alle im Unternehmen sich diesen Werten verpflichten, bieten sie einen wichtigen Wegweiser, die sich positiv auf die Work-Life-Balance auswirken kann.
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Führung und Management

Gerade die Führungsebene sollte für das Thema Work-Life-Balance sensibilisiert werden. Denn diese Personen sind einem hohen Stressfaktor ausgesetzt, geschuldet durch die große Verantwortung, die sie tragen, All-in-Verträgen und ständiger Erreichbarkeit. Viele Führungskräfte stechen aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit und höheren Belastungsgrenze besonders hervor. Sich dabei aber auch der Vorbildungfunktion bewusst zu sein und sich das Einfühlungsvermögen für die Mitarbeiter zu bewahren, die über unterschiedliche Fähigkeiten und Belastungsgrenzen verfügen, ist ein wesentlicher Punkt hinsichtlich der Mitarbeiterführung. Dabei ist die Fürsorgepflicht gegenüber den Angestellten gesetzlich verpflichtend. Stellt man eine drohende Überlastung bei Mitarbeitern fest, sind auch durch den Vorgesetzten entsprechende Maßnahmen zur Prävention und Unterstützung anzubieten. Werden Teamregeln, wie keine E-Mails nach 17 Uhr oder Einhaltung der vorgegebenen Arbeitszeit durch die Führungskraft vorgelebt, kann dies auch eine Entlastung für das Team darstellen.
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Home-Office und Telearbeit

Für die einen ein Fluch, für die anderen ein Segen. Dabei sind die Vorteile wirklich nicht zu unterschätzen, denn es kommt stark auf die Umsetzung an, ob dies ein weiterer Stressfaktor ist oder sich Arbeit und Privatleben dadurch besser vereinbaren lassen. Home-Office und Telearbeit bringen die Arbeit quasi nach Hause, was besonders praktisch ist, wenn man lange Wege zur Arbeit hat oder durch die Familie auf mehr Flexibilität angewiesen ist. Die Arbeit vom heimischen Büro aus kann tatsächlich zur Entlastung bei steigender Effizienz von Arbeitnehmern und damit zu einer höheren Work-Life-Balance beitragen. Unterschieden wird zwischen folgenden Varianten:

  • Teleheimarbeit, bei der die Beschäftigten nur von zuhause aus arbeiten.
  • Alternierende Telearbeit, eine Mischform, die aus Telearbeit und Anwesenheit im Büro besteht.
  • Mobile Telearbeit, wenn Mitarbeiter auf Dienstreisen arbeiten.

Bei allen Varianten ist zu beachten, dass die Arbeit und Privatzeit bewusst getrennt werden sollte – am besten auch räumlich. Außerdem eignet sich nicht jede Tätigkeit für die Heimarbeit, weshalb die Möglichkeiten individuell zu klären sind.
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Flexible Arbeitszeitgestaltung durch Gleitzeit

Um auf saisonale Schwankungen oder projektbezogene und damit zeitliche begrenzte Mehrarbeit eingehen zu können, bieten viele Unternehmen die Möglichkeit an, dass ihre Arbeitnehmer ihre tägliche Arbeitszeit flexibel wählen können. Die Kernarbeitszeit gibt dabei das Zeitfenster an, zu dem Mitarbeiter anwesend sein müssen. Arbeitet man mehr oder weniger als die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit, wird dieses Plus oder Minus auf dem Gleitzeitkonto festgehalten. Ansonsten obliegt es der Eigenverantwortung eines jeden, wann und wie lange man pro Tag arbeitet. Das setzt aber voraus, dass man lange Arbeitszeiten nicht zur Gewohnheit werden lässt und sich selbst gut strukturiert. Denn Gleitzeit ist nicht dazu gedacht, permanent mehr oder weniger zu arbeiten als eigentlich vorgesehen. Aber es eröffnet die Möglichkeit, der persönlichen Leistungskurve entsprechend zur Arbeit zu gehen. So können Morgenmenschen zum Beispiel früher beginnen und dafür das Büro auch früher wieder verlassen.
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Klassische Teilzeit oder Teilzeit Varianten, wie Teilzeit Saison oder Jobsharing

Die wöchentliche Arbeitszeit senken, zum Beispiel durch eine 4-Tage Woche oder mit 6-Stunden Tag: Teilzeitarbeit ist förderlich für die Motivation, Effizienz und eine gelungene Work-Life-Balance und daher nicht nur für Eltern eine hervorragende Möglichkeit, Arbeit und Privatleben unter einen Hut zu kriegen. Hier kommen die gängigsten Varianten:

  • Klassische Halbtagsstellen: Arbeitnehmer sind an allen Arbeitstagen anwesend, aber für weniger Stunden pro Tag.
  • Teilzeit Classic Vario ermöglicht eine freie Einteilung, bei der die tägliche, wöchentliche oder monatliche Anzahl der Arbeitsstunden variieren darf.
  • Teilzeit Saison eignet sich besonders bei saisonalen Schwankungen des Arbeitsumfeldes. Diese Variante ermöglicht eine durchgehende Anstellung, auch in Phasen der Unterauslastung.
  • Teilzeit Home: Von zuhause aus in Teilzeit zu arbeiten, bringt zusätzlich einen Gewinn an Wegzeit, setzt aber hohe Eigenverantwortung voraus.
  • Teilzeit Jobsharing: Wenn die Art und Weise der Arbeit es nicht ermöglicht, dass eine Person diese in Teilzeit ausführt, kann sie auch auf zwei Personen in Teilzeit aufgeteilt werden. Die Mitarbeiter können durch das Modell auch Projekte übernehmen, die für eine Vollzeitstelle vorgesehen wären. Vor- und Nachteile sowie Wissenswertes zum Thema Jobsharing erfahren Sie in diesem Beitrag.
  • Teilzeit Team: Hier ist nur die Mitarbeiteranzahl für bestimmte Zeitfenster vorgegeben. Darüber hinaus können die Mitarbeiter frei wählen, wer zu welchem Zeitpunkt die Stellung hält.
  • Teilzeit Invest hingegen zielt darauf ab, dass man einen bestimmten Zeitraum Vollzeit für ein Teilzeitgehalt arbeitet. Dieses Plus wird auf einem Lebensarbeitszeitkonto gutgeschrieben, um längere Freistellungsphasen vorzufinanzieren.

Bei allen Varianten ist zu beachten, dass die Arbeit und Privatzeit bewusst getrennt werden sollte – am besten auch räumlich. Außerdem eignet sich nicht jede Tätigkeit für die Heimarbeit, weshalb die Möglichkeiten individuell zu klären sind.
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Arbeitszeitmodellen wie Vertrauensarbeitszeit und die 4-Tage-Woche

Wer eine klare Trennung zwischen Berufs- und Privatleben sucht, wird in der klassischen Vertrauensarbeitszeit häufig nicht viel Freiraum finden. Sie ermöglicht es Mitarbeitern, ihre Arbeitszeiten völlig flexibel zu gestalten und ihre Stunden selbstständig zu verwalten. Arbeitgeber müssen Vertrauen schenken, dass die Mitarbeiter ihre Aufgaben innerhalb der flexiblen Stunden erfüllen. Die 4-Tage-Woche hingegen bedeutet die Verteilung einer regulären Arbeitswoche auf nur 4 Tage, um den Arbeitnehmern einen zusätzlichen freien Tag in der Woche zu ermöglichen. Dies kann zu einer besseren Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben führen und die Work-Life-Balance positiv beeinflussen.
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Gesundheitsförderung und Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Ein wichtiger Bestandteil der Work-Life-Balance ist die Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter. Hierzu zählen sowohl körperliche als auch psychische Gesundheitsförderungsmaßnahmen. Ein BGM kann zahlreiche Programme zur Stressbewältigung, körperlicher Gesundheit und Prävention anbieten. Dies umfasst Angebote wie sportliche Betätigung, Ernährungsberatung oder auch regelmäßige Meditations- und Entspannungsangebote.
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Work-Life-Balance als Bestandteil der Unternehmenskultur

Wenn Unternehmen Work-Life-Balance als Kernbestandteil ihrer Unternehmenskultur integrieren, wird dies nicht nur die Mitarbeiterbindung verbessern, sondern auch das gesamte Betriebsklima positiv beeinflussen. Offene Kommunikation und ein respektvolles Miteinander tragen dazu bei, dass das Thema Work-Life-Balance nicht nur als Ziel, sondern als gelebte Realität anerkannt wird.

10 Maßnahmen: Das können Arbeitnehmer für ihre Work-Life-Balance tun

Eine gesunde Work-Life-Balance ist nicht nur Aufgabe der Unternehmen, sondern liegt auch in der Eigenverantwortung eines jeden. Viele Menschen haben bereits erkannt, dass die Gestaltung eines ausbalancierten Lebens in den eigenen Händen liegt. Denn wir können ganz bewusste Entscheidungen für unser Leben treffen, die sich positiv oder negativ auf unsere Work-Life-Balance auswirken. Bei einer Umfrage gaben 76% der befragten Berufstätigen an, selbst etwas Positives für Ihre Work-Life-Balance zu tun. Machen Sie mit! Hier kommen sinnvolle Maßnahmen, die auch auf ihre Work-Life-Balance einen guten Einfluss haben können:

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Erholungsphasen in stressigen Zeiten

Achten Sie ganz besonders in den Phasen auf Ihre Gesundheit, in denen Sie mehr gefordert sind. Denn nur ein gesunder Körper ist auch auf Dauer leistungsfähig. Und seien wir mal ehrlich: Am Ende geht es doch nicht nur um die eigene Leistung, sondern um das persönliche Wohlbefinden. Wenn Sie sich immer wieder müde und erschöpft fühlen, kann es darauf hindeuten, dass Sie sich regenerieren müssen. Hören Sie auf die Warnsignale Ihres Körpers und gönnen Sie sich Pausen, wenn er danach verlangt. Hier erfahren Sie mehr dazu, wie Sie Arbeitspausen richtig nutzen können.
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Gesunde Ernährung

„Du bist, was du isst“ lautet ein bekanntes Sprichwort. Denn unsere Ernährung hat Einfluss auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Leistung. Dabei ist die Umsetzung mit schwerem Kantinenessen oder fehlender Küche im Büro gerade am Arbeitsplatz nicht ganz leicht. Hier erfahren Sie, wie Sie sich auf der Arbeit gesund ernähren können.
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Regelmäßig Sport treiben, aber ohne Leistungsdruck

Mit Sport gelingt das Abschalten nach einem intensiven Arbeitstag besonders gut. Gleichzeitig ist es ein geeignetes Mittel, um Stress abzubauen. Wichtig: Egal, welchen Sport sie wählen – es sollte Ihnen tatsächlich Spaß machen. Ist die Joggingroute der nächste lästige Punkt auf der To-Do Liste, entfernen Sie sich von Ihrem Ziel. Dennoch kann es natürlich möglich sein, dass Sie ab und zu Ihren inneren Schweinehund besiegen müssen, um nach einem langen Arbeitstag doch noch zu schwitzen. Aber das Gefühl danach wird Sie belohnen – versprochen!
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Schlafen Sie ausreichend und gut

Ein gesunder Schlaf ist das A und O, um Müdigkeit vorzubeugen. Dabei ist es nicht nur wichtig ausreichend, sondern auch störungsfrei zu schlafen. Mehr Tipps und Tricks zum Thema gesund Schlafen und weniger Müdigkeit am Arbeitsplatz finden Sie hier.
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Ausreichend Zeit für Hobbys und soziale Kontakte

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für alles, was Ihnen wichtig ist und Freude bereiten. Sich mit den engsten Freunden zu treffen, ein neues Museum zu erkunden oder andere Dinge, die Ihnen Spaß machen, sind Balsam für die Seele und ein grundlegendes Bedürfnis von uns Menschen. Wenn Ihr Terminkalender spontane Verabredungen kaum zulässt, blocken Sie sich regelmäßige Time-Slots für private Aktivitäten.
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Finden Sie ihren persönlichen Weg, um zu entspannen

Jeder Mensch ist anders und daher entspannen die Menschen auch auf unterschiedliche Weise eher gut oder schlecht. Ein Buch zu lesen, ruhige Musik zu hören, aber auch Atemübungen, eine Meditation oder Entspannungstechniken, wie progressive Muskelentspannung eignen sich dafür hervorragend. Probieren Sie aus, was Ihnen am besten hilft. Am Anfang kann es eine Weile brauchen, bis Sie mit der richtigen Technik tatsächlich gut entspannen können.
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Trennen Sie selbst Ihr Privatleben von der Arbeit

Ziehen Sie eine bewusste Linie zwischen Arbeits- und Privatzeit. Gerade wenn Sie von zuhause arbeiten ist es wichtig, selbst die Rahmenbedingungen zu definieren. Schaffen Sie einen Platz, den Sie nur zur Arbeit nutzen und wo Sie Ihre Arbeitsutensilien, wie Laptop und Firmenhandy aufbewahren. Legen Sie für sich klare Arbeitszeiten fest, von denen Sie nur im Ausnahmefall abweichen. Pausen dürfen natürlich auch nicht vergessen werden.
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Strukturieren Sie sich auf der Arbeit

Wenn Sie viel zu tun haben und vor lauter Arbeit nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, können To-Do-Listen helfen, um zu priorisieren und den Tag besser einzuteilen. Beginnen Sie mit den schwierigsten Aufgaben, umso größer ist das Vergnügen, wenn diese abgehackt werden können. Vermeiden Sie es, zwischen unterschiedlichen Aufgaben hin und her zu wechseln. Die Definition von Tageszielen und Wochenzielen kann Sie darin unterstützen, dass es nicht permanent zu Überstunden kommt, weil eine wichtige Aufgabe übersehen wurde. Planen Sie bewusst Pausen über den Tag verteilt ein. Gönnen Sie Ihren Augen eine Abwechslung zur Bildschirmarbeit, bewegen Sie sich hin und wieder und trinken Sie auch während der Arbeitszeit ausreichend Wasser. Mehr zum Thema Selbstorganisation im Büro können Sie hier nachlesen.
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Reagieren Sie aktiv und stehen Sie für sich ein

Ihnen wurde eine höhere Position im Unternehmen angeboten? Sie gehen unter vor Arbeit, bekommen aber schon das nächste Projekt aufgehalst? In Ihrem Privatleben hat sich etwas verändert, etwa durch die Geburt eines Kindes? Dann gehen Sie davon aus, dass Sie mehr Ruhephasen brauchen werden und planen Sie diese bewusst ein. Nehmen Sie alle notwendigen Maßnahmen selbst in die Hand und warten Sie nicht ab, bis man auf Sie mit Lösungen zugeht. Suchen Sie bei Bedarf das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten.
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Machen Sie sich bewusst: Auch Ihr Körper hat beschränkte Ressourcen

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und das macht es manchmal schwierig, die eigenen Bedürfnisse an die erste Stelle zu setzen. Auch wenn Sie gerne viel arbeiten, weil Ihnen Ihre Aufgabe Freude bereitet, gilt: Um leistungsfähig zu bleiben, sollten Sie auf die Signale Ihres Körpers hören und auf sich Acht geben, denn diese Aufgabe können nur Sie allein übernehmen. Setzen Sie die vorangegangenen Maßnahmen für sich um und nehmen Sie sich Zeit – für sich selbst. Und das gilt übrigens nicht nur für Ü40, sondern für jedes Alter.

Fazit

Work-Life-Balance ist wichtiger denn je und wie sich zeigt, nicht nur für jeden einzelnen Arbeitnehmer, sondern auch für die Wirtschaft und das Funktionieren einer Gesellschaft. Dabei liegt dahinter kein starres Konstrukt, sondern vielmehr eine Zielsetzung, zu deren Erreichung Maßnahmen flexibel auf die jeweilige Situation abgestimmt gesetzt werden müssen.

Nehmen Sie Ihre Zufriedenheit und Gesundheit selbst in die Hand: So kann man sich hin und wieder die Frage stellen, ob man mit der aktuellen Situation zufrieden ist und was man ändern kann, wenn sie sich als dauerhaft unzumutbar erweist. Denken Sie stets daran, dass es nicht nur in der Verantwortung der Firmen liegt, geeignete Maßnahmen anzubieten, sondern auch die Notwendigkeit voraussetzt, dass jeder einzelne gut auf sich aufpasst und die Maßnahmen auch ausgestaltet. Wichtig ist: Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor und setzen Sie Aufgaben für eine Work-Life-Balance in einem zumutbaren Ausmaß um, damit Sie die Veränderung auch langsam etablieren können.

Wir wünschen viel Erfolg beim Umsetzen der für Sie passenden Maßnahmen für ein entspannteres, zufriedenes Leben.