Ein Mann mit blonden Haaren und blauem Pullover sitzt an einem Schreibtisch in einem Büro. Er packt ein kleines Paket ein. Auf dem Tisch liegen weitere Verpackungsmaterialien, darunter Kartons und Klebeband.
Geändert am : 24.04.2025 13:57
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Paket richtig packen: Sichere und nachhaltige Verpackung

Wenn Ihr Unternehmen Pakete direkt an seine Kundschaft versendet, kommt es auf die richtige und sichere Verpackung an. Unzureichend oder falsch verpackte Ware kann beschädigt ankommen, vom Transportdienst retourniert werden oder auf dem Transportweg kaputtgehen. In einer Zeit, in der die Kaufenden schnellen und sicheren Versand erwarten, stören derartige Probleme die Kundenbeziehung.

Ab 2025 gilt zudem die Plastiksteuer, die zur Nutzung nachhaltiger Versandmaterialien animieren soll. Bei der Auswahl an klimaneutralen Alternativen gibt es einige Kriterien zu beachten. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Pakete sicher und umweltfreundlich versenden.

Materialien für sicheres und effizientes Paketverpacken

Ob Ihr Paket sicher und unbeschädigt ankommt, hängt maßgeblich von der richtigen Wahl der Verpackungsmaterialien, Stabilität der Kartons und der passenden Paketgröße ab. Verpacken Sie Ihre Ware sorgfältig, denn wenn eine falsch verpackte Sendung unterwegs beschädigt wird, erhalten Sie keinen Schadensersatz – auch nicht beim Abschluss zusätzlicher Versicherungen.

Was müssen Pakete unterwegs aushalten?

Pakete müssen stabil genug sein, um den schnellen und oft rauen Prozessen der Paketdienste standzuhalten. Beim Sortieren laufen die Pakete über Bänder sowie Rutschen – und stoßen gegen die ein oder andere Kante. Zudem stapeln Lieferdienste die Pakete beim Versand in der Regel übereinander. Daher muss die Ware in einem robusten Paket verpackt sein.

Behalten Sie bei internationalen Sendungen im Hinterkopf, dass nicht in allen Ländern mit Deutschland vergleichbare Standards herrschen. Pakete können hier unter Umständen beim Versand stärker belastet werden.

Die passende Verpackungsgröße

Ihnen bietet sich eine große Auswahl an Paketgrößen für Ihre Produkte. Dabei sollte die Ware möglichst genau in das Paket passen, ideal ist also die kleinstmögliche Verpackungsgröße. So vermeiden Sie, dass die Ware im Paket hin und her rutscht und Schäden entstehen.

Achten Sie darauf, dass die Ware zu allen Kartonseiten ca. 5 cm Platz hat. Dort wird anschließend Polstermaterial platziert, um das Produkt vor Stößen und Erschütterungen zu schützen.

Der richtige Karton

Wählen Sie für den Versand einen stabilen Karton mit einer Stärke von mindestens 4 bis 5 Millimetern. Eine Wellpappenstruktur eignet sich besonders gut, um den Inhalt vor Druckeinwirkungen zu schützen. Grundsätzlich gilt: Je schwerer das Versandgut, desto widerstandsfähiger und robuster sollte der Karton sein.

Das optimale Verpackungsmaterial

Auch beim Verpackungsmaterial haben Sie eine große Auswahl. Zur Verfügung stehen:

Für schwerere Produkte sollten Sie festeres Füllmaterial verwenden. Weiche Polstermaterialien eignen hier nicht, da schwerere Gegenstände die Polsterung schnell zusammendrücken und Hohlräume entstehen können. Bei größeren Hohlräumen im Karton sind großflächige Polster oft kostengünstiger als der Einsatz von kleinteiligem Füllmaterial (beispielsweise Styroporchips). Letzteres bietet eher für kleinere oder unregelmäßig geformte Versandgüter die nötige Flexibilität.

Tipp: Sie finden eine große Auswahl verschiedenster Füllmaterialien und Verpackungsmaterialien für Paketsendungen bei Schäfer Shop.

Verpackungshilfen für höhere Effizienz

Wenn Sie und Ihr Unternehmen regelmäßig und in großen Mengen Waren versenden, sollten Sie Hilfsmittel nutzen, um den Verpackungsprozess effizienter und schneller zu gestalten. Dazu bieten sich folgende Lösungen an:

  • Verpackungsmaschinen: Füllen, umwickeln und verschließen das Paket. Sie reduzieren die manuelle Arbeit erheblich.
  • Beschriftungsgeräte: Damit können Sie Adressen und Barcodes unkompliziert und schnell an die Sendung anbringen. Darüber hinaus mindern Sie das Fehlerrisiko.
  • Paketbandabroller: Beschleunigt das sichere Verschließen von Paketen und ist mit praktischen Sicherheitsklingen ausgestattet, sodass weder Schere noch Messer benötigt werden.
  • Packtische: Diese Arbeitstische bieten eine ergonomische Lösung zum schnellen Verpacken Ihrer Sendungen. Sie sind derart konzipiert, dass alle notwendigen Materialien und Werkzeuge griffbereit zur Verfügung stehen.

Nachhaltige Verpackungsmethoden: Umweltfreundliche Optionen

Seit Längerem gibt es umweltschonende Alternativen zu herkömmlichen Verpackungen und Füllmaterialien auf dem Markt, stetig werden neue Optionen entwickelt. Ihnen stehen beispielsweise folgende nachhaltige Lösungen zur Verfügung:

  • Kartons mit Grasfaseranteilen: Ressourcenschonende Kartons mit einem Anteil an Grasfasern halten neuerdings Einzug in die Papier- und Verpackungsindustrie. Zudem werden Grasfasern klimaneutral hergestellt.
  • Kartons aus Kakaopapier oder Bagasse: Bei Kakaopapier wird den Altpapierfasern Schalen von Kakaobohnen beigemischt. Ganz ähnlich wird Bagasse bei der Zuckerherstellung gewonnen und findet auch bei Tellern oder Bechern Verwendung. Beide Arten eignen sich besonders gut für die Lebensmittelverpackung.
  • Pilzverpackung als Styroporersatz: Aus Bioabfällen und Pilzen werden Verpackungen hergestellt, die optimal zerbrechliche Gegenstände beim Versand schützen.
  • Paketboxen aus recyceltem Kunststoff: Immer mehr Onlineshops bieten Versand mit Boxen aus recyceltem Kunststoff an, den Kundinnen und Kunden nach Zustellung zurückschicken oder per Aufpreis behalten können.
  • Füllmaterial aus recycelten Kartons: Benutzte Kartons werden recycelt und anschließend als Material genutzt, um Waren vor Stößen zu schützen. Alternativ eignet sich auch die Verwendung von Noppenpapier.
  • Bio-Luftpolsterfolie: Die herkömmliche Luftpolsterfolie ist nicht umweltschonend, kompostierbare Bio-Luftpolsterfolie hingegen schon. Sie wird aus Zellstoffen und Kartoffelstärke hergestellt und ist sehr robust.

Tipp: Wenn Sie wie gewohnt auf Kartons setzen möchten, nutzen Sie Kartons mit dem FSC-Siegel (Forest Stewardship Council). Dabei handelt es sich um ein weltweit anerkanntes Zertifikat zur Kennzeichnung von Holz- und Papierprodukten, die aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen.

Kann man gebrauchte Kartons wiederverwenden?

Es klingt aus Nachhaltigkeitsgründen logisch, dass man gebrauchte Kartons für weitere Sendungen verwendet. Jedoch verliert ein Karton mit jeder Nutzung an Stabilität. Ihre Ware ist in einem neuen Karton in der Regel besser geschützt.

Einen gebrauchten Karton können Sie allerdings nutzen, wenn:

  • Keine Beschädigungen oder Knicke aufgetreten sind.
  • Es sich per se um einen stabileren Karton (Stärke von mindestens 4 bis 5 Millimeter) handelt.
  • Es sich um einen kleinen Karton handelt. der sich meist eher für eine erneute Verwendung eignet. Diese werden beim Transport üblicherweise weniger belastet.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So verpacken Sie ein Paket richtig

Mit den folgenden Schritten verpacken Sie Ihr Paket sicher:

1
Ware vermessen:
Stellen Sie Gewicht und Maße Ihrer Ware fest. Diese entscheiden über die optimale Paketgröße
2
Karton auswählen:
Nutzen Sie den kleinstmöglichen Karton für die Ware und achten Sie dabei darauf, dass an allen Seiten (auch oben und unten) 5 cm Platz für Polstermaterialien bleiben.
3
Ware einpacken:
Empfindliche Ware sollte unbedingt in schützende Materialien wie Luftpolsterfolie (oder nachhaltige Alternativen) eingepackt werden. Packen Sie mehrere Waren in einen Karton, sollten Sie das Gewicht gleichmäßig verteilen und schwerere Ware weiter unten platzieren. Empfindlichere Ware gehört in die Mitte.
4
Füllmaterial verwenden:
Polstern Sie die Ware mit dem geeigneten Material zu allen Seiten. Auch Hohlräume zwischen mehreren Waren sollten gefüllt werden, damit Ware nicht aneinanderstoßen kann. Alle im Karton befindlichen Waren sollten im Paket nicht verrutschen können.
5
Dokumente ins Paket legen:
Vergessen Sie nicht, alle wichtigen Unterlagen mitzusenden (Rechnungen, Lieferscheine, Sicherheitsdatenblätter usw.).
6
Paket sicher verschließen:
Nutzen Sie Paketklebeband zum Verschließen (idealerweise 5 cm breit). Bei schweren Paketen sollten Sie auch die Kanten sicherheitshalber abkleben.
7
Bandfähig verpacken:
Wickeln Sie Ihr Paket nicht zusätzlich in Folie, Papier oder anderen Stoffen ein. Verbinden Sie auch nicht mehrere Pakete (etwa durch Paketschnur) miteinander. Damit wäre Ihre Sendung nicht bandfähig (also nicht geeignet fürs Förderband) und es wird ein recht kostspieliger Sperrgutzuschlag berechnet.
8
Sicherheitscheck ausführen:
Prüfen Sie, ob das Paket richtig verschlossen ist und stellen Sie sicher, dass sich die Ware im Paket nicht bewegt.

Verpacken von zerbrechlichen Paketinhalten

Besondere Vorsicht gilt beim Versenden von zerbrechlichen Waren. Sie haben folgende Möglichkeiten, um Flaschen, Teller und Co. abzusichern:

  • Spezielle Kartons für Flaschen: Güter, welche auslaufen können, sollten stehend in sogenannten Flaschenkartons ausgeliefert werden.
  • Formschaum als flexibler Schutz: Teller, Gläser oder andere zerbrechliche Gegenstände können Sie in Formschaum bzw. Schaumfolie packen, da sich dieser der Ware anpasst.
  • Zerbrechliche Gegenstände mittig platzieren: Versenden Sie ein Paket mit gemischter Ware, sollten Sie zerbrechliche Gegenstände stets mittig platzieren, fern der Außenwände.
  • Papptrenner nutzen: Verwenden Sie Papptrenner, um mehrere zerbrechliche Artikel voneinander zu isolieren.

Etikett anbringen und abschicken

Haben Sie die Ware ordentlich verpackt und das Paket zugeklebt, müssen Sie das Paket richtig beschriften und das Etikett mit Zieladresse anbringen.

Achten Sie dabei auf Folgendes:

  • Kleben Sie das Etikett auf die größte Fläche des Pakets. Platzieren Sie die Empfängeradresse unten rechts und Ihre Absenderadresse oben links auf derselben Fläche.
  • Das Etikett muss sehr gut lesbar sein, vor allem die Postleitzahl. Sollten Sie Pakete von Hand ausfüllen, schreiben Sie vorzugsweise in Großbuchstaben.
  • Achten Sie darauf, dass das Etikett und vor allem Barcodes flach aufgeklebt und nicht über die Kanten ragen.

Lesetipp: Beim Beschriften von Briefen sind andere Aspekte wichtig als bei Paketen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen, um Briefe korrekt für den Versand fertig zu machen.

Tipps zur Vermeidung von Plastik beim Verpacken

Ein möglichst plastikfreier Versand erhält ab 2025 eine neue Relevanz: Mit der Einführung der neuen Plastiksteuer in Deutschland steigen die Kosten für Unternehmen, die Plastik- bzw. Einwegverpackungen verwenden. Diese Kosten betragen schätzungsweise EUR 0,80 pro Kilogramm nicht recycelten Kunststoffs. Mit der Steuer sollen Anreize geschaffen werden, umweltfreundliche Alternativen zu nutzen. Etwa ist Plastik, die allein für einen einzigen Versand produziert wurde und danach entsorgt werden muss, aus nachhaltiger Sicht zu vermeiden.

Verwendung von recycelbaren Materialien beim Versand

Statt Plastik beim Versenden zu nutzen, können Sie auf folgende nachhaltige Optionen setzen:

  • Papierklebeband: Verwenden Sie statt Plastikband ein umweltfreundlicheres Papierklebeband, das leicht recycelbar und genauso stabil ist.
  • Biologisch abbaubare Füllstoffe: Verwenden Sie kompostierbare Materialien wie Maisstärke oder Schaumstoff aus pflanzlichen Rohstoffen.
  • Füllmaterial aus Papier: Nutzen Sie zerknülltes Papier oder Pappe als umweltfreundliche Alternative zu Plastikpolsterung.

Wir empfehlen Ihnen, Nachhaltigkeitsaspekte beim Versenden von Paketen zu berücksichtigen. Umweltfreundliche Sendungen sind für die Kundschaft heute oft ein Entscheidungskriterium. Immer mehr Menschen möchten ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren und unterstützen daher Unternehmen, die umweltfreundliche Verpackungen und nachhaltige Versandoptionen anbieten. So kann ein umweltbewusst handelndes Unternehmen die Beziehung zu seiner Kundschaft stärken und sein Image positiv prägen.