Was ist Coworking bzw. ein Coworking Space?
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Die Zeiten, in denen es die Norm ist von 9 bis 17 Uhr im Büro zu sitzen gehen zu Ende. Vor allem für junge Generationen ist es wichtig, zeitlich flexibel zu sein und selbstständig entscheiden zu können wo und wie gearbeitet wird. Die Digitalisierung ermöglicht vollkommen neue Arbeitsweisen, man ist nicht mehr auf stationäre Arbeitsplätze angewiesen, sondern kann mit Laptop und Internetzugang immer und überall arbeiten. Bereits 30 Prozent der Bevölkerung in Europa und den USA arbeitet selbstständig, dazu kommen außerdem die digitalen Nomaden und die Gründer. All diese Personen bilden die Zielgruppe von Coworking Spaces.
Was ist Coworking?
Coworking bedeutet auf Deutsch so viel wie „gemeinsam arbeiten“. Die Idee dahinter ist, einen flexiblen Arbeitsplatz zu schaffen, an dem Menschen, die ihren Berufsalltag eigentlich alleine bestreiten, zusammenkommen, um zu arbeiten, sich auszutauschen und, gegebenenfalls, gemeinsame Projekte zu realisieren. Coworking setzt voraus, dass man Interesse daran hat, Teil einer Community zu sein. Werte wie Gemeinschaft, Offenheit, Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit stehen im Vordergrund.
Kreative, Freiberufler und StartUps haben so die Möglichkeit zugleich unabhängig und gemeinsam zu arbeiten. Beim Coworking geht es darum, individuell seine Arbeit am zumeist angemieteten Schreibtisch zu erledigen und zugleich die Möglichkeit zu haben, sich gegenseitig zu unterstützen. Darüber hinaus umfasst Coworking eine Art All-Inklusive Paket, das heißt, es geht nicht nur darum einen Schreibtisch mit Strom- und Internetanschluss in einem großen Büro zu mieten um dort den regulären Büroalltag zu verbringen, sondern es beinhaltet meist auch eine Kaffeeküche und eventuell andere Gemeinschaftsräume, Einzelbüros, Meetingräume, etc. In manchen Fällen gibt es einen Community Manager, der sich darum kümmert, dass alles glatt läuft und die Coworker sich voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren können.
Coworking auf einen Blick
- individuelles Arbeiten in sozialem Umfeld
- Kommunikation, Zusammenarbeit und Hilfestellung
- kurze, flexible Mietverträge
- modernes Ambiente
- offene Arbeitsplätze und Einzelbüros
- Flatrates für Kaffee und Wasser
- Nachhaltigkeitsgedanke
- Entwicklung gemeinsamer Projekte
- Netzwerk erweitern
- regelmäßige Events, Workshops, Stammtische
Was ist ein Coworking Space?
Coworking Spaces nennt man die Räume, in denen Menschen zusammenkommen, um zu arbeiten und sich auszutauschen. Meist befinden sie sich in besonders großen Räumlichkeiten, manchmal umfassen sie ganze Etagen. Ehemalige Fabrikhallen, Großraumbüros und Gebäude mit Loftcharakter werden sehr gern als Coworking Space verwendet. Sie vereinen den modernen Zeitgeist des industriellen Chics mit zweckmäßig gestalteten Arbeitsplätzen, die darauf ausgerichtet sind, dass sich Personen verschiedener Branchen austauschen und ein soziales Miteinander entwickeln, von dem alle profitieren. Diese soziale Komponente ist es auch, die Coworking Spaces von regulären Businesscentern und Bürogemeinschaften unterscheidet.
Im sogenannten Open Space gibt es normalerweise zwei Arten von Arbeitsplätzen: Flex bzw. Hot Desks und Fix bzw. Dedicated Desks. Flex Desks sind flexible Arbeitsplätze, Schreibtische, die jeden Tag neu vergeben werden und frei gewählt werden können, ähnlich dem Prinzip des Desk Sharing in Unternehmen. Die Fix Desks sind bestimmte Arbeitsplätze, die direkt angemietet werden und immer vom selben Coworker genutzt werden.
Obwohl soziales Zusammenleben und -arbeiten, Austausch und gegenseitige Unterstützung dem Coworking Gedanken zugrunde liegen, bedeutet das nicht, das ein Coworking Space ausschließlich offene Bereiche mit wenig Privatsphäre umfasst. Nachdem festgestellt wurde, dass neben großen Arbeitsbereichen, die mehrere Leute miteinander teilen, auch abgetrennte Büroräume sehr gefragt sind, gibt es mittlerweile eine Reihe von hybriden Coworking Spaces, in denen beide Büroarten zu finden sind. So kann eine weitere Zielgruppe des Coworking angesprochen werden: Größere Unternehmen, die teilweise ganze Etagen mieten und sich durch individuelle Büroflächen Privatsphäre sichern, während sie auch uneingeschränkten Zugang zu den Gemeinschaftsflächen haben.
Wie hat sich die Idee des Coworking entwickelt?
Wie so viele innovative Arbeitskonzepte stammt auch die Idee des Coworking aus dem Silicon Valley in den USA, wo Tech-Riesen wie Facebook und Google ansässig sind. Vom amerikanischen Kontinent ist die Idee nach Europa weitergewandert, wo Coworking sich immer größerer Beliebtheit erfreut.
Der Begriff „Coworking“ entstand im Jahr 2005 in den USA, als Brad Neuberg, der als Erfinder des Coworking gilt, in San Francisco den ersten Coworking Space eröffnet. Doch die Idee, Coworking zu betreiben, gibt es schon weit länger als den Begriff.
Bereits Mitte der 90er Jahre wird in Berlin das c-base Hackspace gegründet und obwohl damals von Coworking noch keine Rede war, vereinte diese Einrichtung die heute für Coworking so wichtigen Elemente der gemeinschaftlich genutzten Flächen und des gegenseitigen Austauschs. Ende der 90er Jahre wurden in New York die ersten flexibel anmietbaren Schreibtische angeboten. Das 42 West 24 besteht bis heute.
Anfang der 2000er breitet sich die Idee des geteilten, gemeinschaftlich genutzten Arbeitsraums immer mehr aus. Auch in Österreich und Dänemark eröffnen Vorläufermodelle der Coworking Spaces ihre Türen.
Nachdem Brad Neuberg 2005 den Begriff Coworking einführte, begann die Entwicklung Fahrt aufzunehmen. Ein Jahr später ging die Coworking Wiki online, die bis heute besteht und allerlei interessante Überblicke bietet.
Unternehmen wie WeWork und Mindspace, die Räumlichkeiten für Coworking anbieten, sorgen dafür, dass Coworking Spaces vielerorts nur so aus dem Boden schießen. Schätzungen zufolge gab es im Jahr 2018 rund 18.000 Coworking Spaces weltweit, zwei Jahre zuvor waren es 11.000 gewesen. In Deutschland gibt es weit über 600 Coworking Spaces. Sie sind in so gut wie allen größeren deutschen Städten zu finden. Dabei handelt es sich sowohl um kleinere Spaces mit weniger als 50 Mitgliedern als auch um größere, mit mehr als 150 Arbeitsplätzen.
Was zeichnet Coworking aus?
Coworking gründet auf fünf Werten: Gemeinschaft, Offenheit, Zugänglichkeit, Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit. Das besondere ist, dass nicht nur Mitarbeiter eines Unternehmens aufeinandertreffen, sondern Personen aus den verschiedensten Branchen zusammenkommen, sich austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Dadurch können sich sehr interessante und innovative Ideen und Allianzen ergeben. Coworking bedeutet jedoch nicht, dass man pausenlos mit anderen Kontakt haben muss. Für manche ist es einfach nur ein Ort, an dem außerhalb des eigenen Wohnraums gearbeitet werden kann, alle Annehmlichkeiten eines Büros bestehen und man nicht den ganzen Tag alleine ist. Und genau das ist es, was Coworking so beliebt macht: Flexibilität. Jeder kann den Coworking Space so nutzen, wie er es möchte.
Eine weitere Besonderheit, die immer bedeutender wird, ist der Nachhaltigkeitsgedanke. Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind auch im Kontext der Arbeit und des Büros angekommen. Coworking Spaces bieten die Möglichkeit, durch die gemeinsame Nutzung von Räumen und Bürogeräten wie Kopierer, Drucker und Co. Ressourcen zu sparen.
Für welche Berufssparten eignet sich Coworking?
Prinzipiell eignet sich Coworking für so gut wie jeden, der einen Schreibtisch benötigt, um zu arbeiten. Besonders beliebt ist die Nutzung gemeinsamer Räume bei Freiberuflern, kreativen Menschen, Gründern, Selbstständigen und Mitarbeitern einzelner Projekte. Die Branchen sind vielseitig, vom Designer bis zum Berater, vom Autor bis zum Ökonomen.
Auch größere Unternehmen sind bereits auf den Geschmack gekommen. Sie nutzen Coworking Spaces beispielsweise für Projektgruppen, die für die Dauer eines Projektes zusammen in einem Coworking Space arbeiten, um sich ausschließlich auf ihre Aufgaben konzentrieren zu können und innovativ und kreativ zu arbeiten.
Zahlen und Fakten zum Thema Coworking
Laut einer weltweiten Umfrage des Magazins Deskmag sind die meisten Coworker zwischen Mitte 20 und Ende 30, im Durchschnitt 34 Jahre alt. Das heißt aber nicht, dass nicht auch ältere Menschen auf den Geschmack kommen. Coworking wird auch bei der Generation 50+ immer beliebter. Interessant ist dabei, dass die Branchen in denen die Coworker arbeiten, je nach Alter sehr unterschiedlich sind. Ältere Personen arbeiten meist in den Bereichen Marketing, Texterstellung oder PR, während sich die junge Generation den Webservices und verschiedensten Arten von StartUps widmet. Für ältere, selbstständige Menschen steht im Vordergrund, aus dem Haus zu kommen und die Arbeit in einem Büro zu verrichten, junge Gründer nützen Coworking Spaces um während der ersten Schritte ihres Unternehmens Kosten zu sparen und sich nicht an lange Mietverträge zu binden.
Zwei Drittel der Menschen, die Coworking Spaces nutzen, sind Männer. Das hat unter anderem damit zu tun, dass der gleiche Anteil an Kleinunternehmern und Selbstständigen in Europa und USA männlich ist. Wie bereits erwähnt sind es jedoch nicht nur Selbstständige, die in Coworking Spaces arbeiten. Rund 20 Prozent der Coworker sind fest angestellt, meist in kleinen Unternehmen mit bis zu fünf Mitarbeitern.
Man könnte zusammenfassen: Der durchschnittliche Coworker ist männlich, Mitte dreißig, hat einen Universitätsabschluss, sich selbstständig gemacht und arbeitet alleine. So einfach ist es aber natürlich nicht. Das Interessante an Coworking Spaces ist, dass einige Menschen diesen Kriterien entsprechen, jedoch viele weitere nicht, und diese Mischung macht das besondere Flair und Potential aus.
Welche Kosten stecken hinter Coworking?
Die Kosten von Coworking Plätzen lassen sich nicht generalisieren. So kostet die Miete eines Arbeitsplatzes im Zentrum einer Großstadt weit mehr als am Stadtrand oder im ländlichen Gebiet. Auch die jeweilige Ausstattung kann stark differieren und sich auf den Preis auswirken. Das macht es sehr schwierig, pauschal einen Preis zu nennen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Monatsmiete sich im Bereich von 200 bis 400 Euro bewegt. Hat man Interesse in einem Coworking Space zu arbeiten, sollte man sich allerdings direkt bei den Anbietern informieren und die Preise verschiedener Spaces vergleichen.
Das Gute bei Coworking Spaces ist, dass die Auswahl an Arbeitsplätzen meist sehr flexibel ist, das heißt, man kann ein Modell wählen, das zu einem passt. Es gibt in der Regel keine dauerhaft bindenden Mietverträge und die Schreibtische können tage-, wochen- oder monatsweise genützt und bezahlt werden.
Worauf muss man bei der Wahl eines Coworking Space achten?
Wichtige Punkte sind:
- Öffnungszeiten: Man sollte sich genau überlegen, wann man arbeiten möchte. Manche Coworking Spaces sind mittels eigenem Schlüssel oder Türcode sogar 24/7 nutzbar.
- Probetag: Es lohnt sich, den Coworking Space einmal auszuprobieren. Meist gibt es Tagestickets, so kann man herausfinden, ob der Coworking Space zu einem passt.
- Fix Desk oder Flex Desk: Bevor man den Mietvertrag unterschreibt sollte man sich unbedingt überlegen, ob man immer denselben Schreibtisch nutzen möchte oder sich lieber immer wieder einen neuen sucht.
- Ausstattung: Tisch, Stuhl und WLAN ist klar, aber wie sieht es mit Stauraum aus? Welche Bürogeräte und -utensilien sind vorhanden und in der Miete enthalten?
- Infrastruktur: Gibt es bzw. braucht man neben einem Schreibtisch noch weitere Räumlichkeiten, wie etwa Besprechungsräume oder Seminarräume?
- Extras: Tischtennistisch, unlimited Kaffee oder Geschäftsadresse, je nach Coworking Space gibt es eine Reihe von Extras, die angeboten werden. Auch hier sollte man genau nachfragen.
Wie bekommt man einen Platz in einem Coworking Space?
- Direkt anmelden: Entweder vor Ort oder online kann man sich direkt anmelden und bekommt einen Platz, der meist umgehend genutzt werden kann. Das setzt natürlich voraus, dass ein Schreibtisch frei ist, denn aufgrund der begrenzten Anzahl und großen Beliebtheit von Coworking Spaces kann es durchaus vorkommen, dass es zu Wartezeiten kommt.
- Bewerben: Manche Coworking Spaces, vor allem die besonders beliebten, verlangen eine Bewerbung. Meist wird diese online gemacht und enthält Informationen zu sich selbst und zur Geschäftsidee, dem Projekt, etc. an dem man arbeiten möchte. Bekommt man eine Zusage, kann es leider auch sein, dass man aufgrund der großen Nachfrage ein bisschen auf einen Platz warten muss.
Die Vorteile von Coworking
- Schneller Start: Ein Coworking Space bietet alles, was man braucht, um direkt mit der Arbeit loslegen zu können.
- Flexible Mieten: Pro Stunde, pro Tag, pro Woche oder pro Monat; die Mietverträge in Coworking Spaces sind in der Regel sehr flexibel.
- Flexible Nutzung: Mindestens genauso flexibel können die Räumlichkeiten genutzt werden. Vor allem für Projekte oder schnell wachsende Unternehmen ist es ein großer Vorteil, wenn kurzfristig zusätzliche Räume angemietet werden können.
- Innovation und Inspiration: Durch die bunt gemischten Mitglieder eines Coworking Spaces ergeben sich spannende Kooperationen, die einem eine neue Perspektive eröffnen können.
- Toplage: Die meisten Coworking Spaces befinden sich im Stadtzentrum oder in den sogenannten In-Bezirken, in denen sich normalerweise nur die wenigsten ein Büro leisten können.
- Guter Kaffee: Der Kaffee in Coworking Spaces ist meistens gut und zu einer Flatrate erhältlich, eine nicht zu unterschätzende Annehmlichkeit während eines langen Arbeitstages.
- Gemeinsam genutzte Flächen: Anders als bei regulären Büros bieten Coworking Spaces auch oft eine Vielfalt an Räumen und Flächen, die gemeinsam genutzt werden können.
- Kosten: Plätze in Coworking Spaces sind in der Regel weit günstiger als normale Büros, sind somit perfekt für Freelancer und Gründer.
- Nachhaltige Nutzung von Ressourcen: Die gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten, Geräte, etc. spart nicht nur Kosten sondern auch Ressourcen.
- Gemeinsame Events: Viele Coworking Spaces organisieren regelmäßig Veranstaltungen verschiedenster Art, bieten somit die perfekte Möglichkeit für Networking und steigern gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl.
Die Nachteile von Coworking
- Limitierter Platz: Sowohl der Anzahl der Arbeitsplätze als auch der Umfang des Platzes selbst ist begrenzt.
- Geräuschkulisse: Viele Menschen in einem Raum, Telefone, Gespräche, Tastaturgeklapper, etc. Der Geräuschpegel in Coworking Spaces ist nicht zu unterschätzen.
- Meist nur in Großstädten: Das Angebot beschränkt sich hauptsächlich auf größere Städte, in ländlicheren Gegenden gibt es so gut wie keine Coworking Spaces.
- Kostenaufwand gegenüber Homeoffice: Die meisten Menschen haben einen Schreibtisch, WLAN, etc. bereits zuhause. Durch die Anmietung eines Arbeitsplatzes in einem Coworking Space entstehen zusätzliche Kosten.
- Fehlende Privatsphäre: Austausch kann schön sein, manchmal aber auch zu viel werden. Nicht alle Coworking Spaces bieten Rückzugsräume.
- Kein Mitspracherecht: Die Gestaltung der Räumlichkeiten obliegt den Anbietern der Coworking Spaces, als Mieter hat man kein Mitspracherecht.
Coworking in Deutschland
Deutschland bildet in Sachen Beliebtheit von Coworking Spaces keine Ausnahme. Bereits über 600 davon gibt es im ganzen Land, hauptsächlich in den Großstädten, aber auch nach und nach immer mehr in kleineren Städten. Sogar die Politik hat erkannt, das Coworking zukunftsträchtig ist und unterstützt das Konzept. Die einzelnen Coworking Spaces unterscheiden sich teilweise stark in ihrem Leistungsangebot. So gibt es die klassischen Varianten mit Flex und Fix Desks, aber auch einige mit weiteren attraktiven Features wie Kinderbetreuung, Cafés etc.
Coworking Spaces in deutschen Großstädten
Mittelpunkt der deutschen Coworking Szene ist Berlin. Es begann mit dem St. Oberholz und dem Betahaus, seitdem werden beinahe wöchentlich neue Coworking Spaces in der Hauptstadt gegründet, mittlerweile gibt es über 100. Die meisten von ihnen befinden sich in den angesagten Vierteln Kreuzberg, Friedrichshain, Mitte und Prenzlauer Berg.
Berlin ist in Sachen Kosten ein Ausreißer unter den deutschen Großstädten und eher am unteren Ende der Skala zu finden. Je nachdem, ob man einen Fix oder Flex Desk anmieten möchte zahlt man im Durchschnitt zwischen 220 und 290 Euro im Monat.
Auch Deutschlands zweitgrößte Stadt Hamburg hat bereits über 30 Coworking Spaces mit teils innovativen Ideen. So gibt es beispielsweise ein Coworking Büro am Hamburger Flughafen, für alle Vielflieger, die vor dem Abflug noch arbeiten wollen oder müssen. Preislich befindet sich Hamburg im mittleren Segment, nicht ganz so günstig wie Berlin, aber auch nicht so teuer wie München.
Apropos München: Die bayrische Hauptstadt ist neben Berlin die zweitwichtigste Coworking Stadt Deutschlands. Bekannte Anbieter wie Mindspace und WeWork haben bereits mehrere Coworking Spaces in München eröffnet. Die meisten der Shared Offices befinden sich im Stadtzentrum, etwa rund um den Viktualienmarkt oder am Stachus. Preislich gesehen ist München vor allem bei Fix Desks der deutsche Spitzenreiter: Für so manchen festen Schreibtisch zahlt man über 400 Euro im Monat.
In Köln ist die Coworking Szene noch von individuellen Anbietern dominiert, bis zu 25 Coworking Spaces bieten den heimischen Kreativen einen Platz zum Arbeiten. Die meisten der Büros befinden sich westlich des Rheins. Preislich reiht sich Köln mit durchschnittlich etwa 240 Euro für einen Flex Desk und rund 300 Euro für einen Fix Desk nur knapp über Berlin und Hamburg ein.
Frankfurt punktet mit den zahlreichen Sitzen von Banken, in deren Nähe sich eine ganze Reihe an Coworking Spaces befindet. Große Büroanbieter haben dieses Potential längst erkannt und sind vertreten. In Sachen Preis ist Frankfurt ein interessanter Fall, denn Flex Desks gibt es hier sogar um unter 200 Euro im Monat, während Fix Desks teilweise an der 400 Euro Grenze schrammen.
Deutschland bietet viel Coworking Potential, nicht nur in den bekannten Großstädten. Auch in Städten wie Leipzig, Düsseldorf und Stuttgart kann ein Schreibtisch angemietet werden. Coworking befindet sich im Aufwärtstrend, das bemerken mittlerweile auch kleinere Städte oder gar Ortschaften. Man merkt immer mehr, dass Coworking überall funktionieren kann, egal wie groß die Stadt ist und wie viele Mitglieder es gibt.
Coworking weltweit
Neben Deutschland ist Coworking auch in anderen deutschsprachigen Ländern ein Hit: In Wien etwa gibt es bereits über 30 Coworking Spaces, die zahlreichen Leuten einen Platz zum Arbeiten bieten. In Zürich ist die Szene noch etwas kleiner, aber wie auch im Rest der Welt wachsend.
Marktführer im Bereich Shared Office ist natürlich die USA, Geburtsort der Idee, mit mehreren tausend Coworking Spaces auf das ganze Land verteilt. Zu finden sind die innovativen Arbeitsplätze mit gemeinschaftlicher Atmosphäre mittlerweile aber überall auf der Welt: Ob Shanghai, London oder Kapstadt, vor allem junge Menschen schätzen die Möglichkeit, sich auch als Selbstständige oder Einzelunternehmer mit anderen austauschen zu können.
Ein interessantes Phänomen hat sich an exotischen und beliebten Reiseorten wie etwa Bali in Indonesien oder Chiang Mai in Thailand ergeben. Obwohl es sich dabei keineswegs um Metropolen handelt, sorgen junge Reiseliebhaber für eine beträchtliche Nachfrage an Coworking Spaces, um die Leidenschaft mit dem Notwendigen verbinden zu können.
Fazit
In einer Welt in der der Trend Richtung selbstständiges Arbeiten, Eigenverantwortung, flexible Zeiteinteilung und lockerer Arbeitsatmosphäre geht, sind Coworking Spaces genau das richtige Konzept. Sie füllen die Lücke zwischen einsamen Tagen im Homeoffice und starren Arbeitsstrukturen im Angestelltendasein. Immer mehr Menschen entdecken diese Art zu arbeiten für sich, denn Coworking schließt niemanden aus: Egal ob angestellt oder selbstständig, Unternehmensgründer oder Freelancer, Familienvater oder Berufsneuling, in einem Coworking Space können alle zusammenkommen und so viel oder wenig miteinander zu tun haben, wie sie wollen. Gemeinschaft, Austausch und Flexibilität werden großgeschrieben und das Angebot ist breit gefächert. Je nach den eigenen Bedürfnissen und Wünschen in Hinblick auf die Ausstattung, Infrastruktur und Lage hat man vor allem in Großstädten bereits eine beachtliche Auswahl. Die Beliebtheit von Coworking Spaces ist so groß, dass man teilweise Bewerbungen schreiben muss oder auf Wartelisten landet. Coworking scheint ein vielversprechendes Arbeitskonzept für die Zukunft zu sein.
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